Mittwoch, 26. Juni 2013

Zum Shakespeares-Tag [Zitat]

"Er führt uns durch die ganze Welt, aber wir verzärtelte, unerfahrne Menschen schreien bei jeder fremden Heuschrecke, die uns begegnet: 'Herr, er will uns fressen!' "*

*J.W.v.Goethe

Dienstag, 25. Juni 2013

Schonwieder Neues [News]

Da mein Mitbewohner jetzt schon zweimal ein schönes Paket von der Post erhalten hat, bei dem ich unterschrieben, mich aber dann leid gesehen habe, wollte ich dafür sorgen ebenfalls ein nettes Boxchen zu bekommen. So habe ich mir gestern auf Thalia doch gestern gleich zwei Bücher bestellt um mich zu trösten und TADAAA: bereits heute durfte ich für mein eigenes Paket unterschreiben!


Nun suberweiternderweise bei mir angekommen sind die Fortsetzung von Ritus und der vierte Band der Rachel-Morgan-Serie, wenn mir auch der aktuelle nicht so zusagt, doch dazu später einmal in einer Rezension.

  • Kim Harrison: Blutpakt
  • Markus Heitz: Sanctum

Samstag, 22. Juni 2013

Er ist wieder da [Rezension]

Sehr lange habe ich dieses Buch mit mir herum geschleppt und immer nur ein kleines Stück weitergebracht, was jedoch wirklich nicht am Inhalt gelegen hat, sondern an den vielen Aufgaben die ich sonst zu erledigen hatte. Und jetzt habe ich es endlich auch noch geschafft eine Rezension auf dem Friedhof zu hinterlassen.

Inhalt:


66 Jahre nach seinem letzten Auftritt in der Weltgeschichte erscheint einer der bekanntesten und verpöntesten politischen Figuren plötzlich wieder auf der Bildfläche: Adolf Hitler. Er erwacht in einem Deutschland, dass von einer Frau geleitet wird und "der Türke" ist überall. Kurzerhand beschließt er sich nicht weiter über seine Wiederkehr zu wundern, sondern die Chance zu nützen um erneut zu versuchen Deutschland an die Weltspitze zu bringen.

Mistys Meinung:


Ich habe noch keine der anderen Rezensionen über dieses Buch gelesen, die wirklich überall im Internet herum geistern um meine eigene Einschätzung für das Werk -so bekannt es auch sein mag- nicht zu beeinflussen. Rein vom Klappentext her hätte ich erwartet, dass die Geschichte eine Satire auf Hitler und den Nationalsozialismuw wäre, ähnlich wie Chaplins Film "Der große Diktator". Dementsprechend war ich überrascht, dass die Hitler-Figur im Buch vielmehr seinen Auftritt als Schelm findet und seine (neue) Umgebung parodisiert.

Die Idee ist natürlich gewagt und nicht zuletzt makaber - nicht nur einmal wird der Leser gereizt sich missbilligend zu räuspern, aber ich habe es in Summe überaus genossen, dass auf diesem Hintergrund eine derart gelungene Gesellschaftssatire gebaut wird. Ich hatte mehrmals Stellen, da ich am liebsten "ja, genau! - so ist es wirklich!" gerufen hätte und das ganze wird umso auffälliger, da die Misstände beziehunsweise lächerlichen Umstände durch einen geschichtlichen Charakter aufgezeigt werden, der selbst die Projektion so ziemlich allen Schlechtens jeher darstellt.

Zudem fand ich es äußerst angenehm, dass in diesem Buch einer der wenigen Fälle auftritt in dem der Nationalsozialismus nicht nur gnadenlos dämonisiert wird, sondern etwas kritischer mit Geschichte umgegangen wird. Da man durch den wiedergekehrten Hitler selbst das Geschehen betrachten darf und seine Gedanken und Reflektionen keineswegs ausschließlich unmenschlich und wahnsinnig sind, kann man auch gar nicht umhin Sympathie für den Protagonisten aufzubauen. Dieser Umstand führt nicht nur einmal zu einem inneren Konflikt und zeigt umso besser auf, wie es wohl Menschen der damaligen Zeit gegangen sein mag und dass es auch aus heutiger Sicht nicht so einfach sein sollte das Kapitel mit dem Kommentar "waren alles wahnsinnige Verbrecher" abzutun.

Fazit:


Sehr interessantes Satire-Experiment, dass wirklich sehr gekonnt moderne mit vergangenen Konflikten verbindet und dafür sorgt, dass man als Leser etwas kritischer an Geschichte heran tritt.

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Titel: Er ist wieder da
Autor: Timur Vermes
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 396 Seiten

Sonntag, 16. Juni 2013

Schätze vom Bücherbasar [News]

Beim jährlichen Bücherbasar der Universitätsbibliothek Salzburg konnte ich auch dieses Jahr nicht fehlen und habe wieder stolz ein paar Werke auf den Bücherfriedhof getragen, um sie dort vor dem Vergessen zu schützen.


Diesmal mit nach Hause getragen wurden:

  • A. von Droste Hülshoff: Die Judenbuche
  • Franz Kafka: Der Prozeß
  • J.W.v.Goethe: Werke I + II (gesammelte Werke inklusive Kommentar)
  • Felicity Douglas: Die liebe Familie
  • Stefan Kiesbye: Hemmersmoor

Samstag, 15. Juni 2013

Interpretation [Zitat]

"Interpretation ist die Kunst, aus einem Text herauszukriegen, was nicht drinsteht: wozu, wenn man doch den Text hat - brauchte man sie sonst?"*

*Odo Marquard

Dienstag, 11. Juni 2013

12-Bücher-SuB-Abbau-Challenge [News]


Auch dieses Jahr bin ich wieder bei der SuB-Abbau-Challenge ausgehend von Lesefee beiteiligt. Die Challenge läuft noch bis 31.12.2013 und bis dahin sollte es mir dieses Mal gelingen die 12 ausgewählten Bücher zu lesen. Kleinlaut muss ich gestehen, dass ich letztes Jahr nur knapp die Hälfte geschafft habe, aber ich war trotzdem sehr froh über manche Leseschätze, die ich für den Bücherfriedhof rezensieren konnte. Die Liste für dieses Jahr steht nun und ich bin mit der Auswahl, die Juma für mich getroffen hat sehr zufrieden:

  1. "A feast for crows" - George R. R. Martin (2005)
  2. "Die Alchemistin" - Kai Meyer (2011) 
  3. "Blutjagd" - Kim Harrison (2008)
  4. "Die entführte Prinzessin" - Karen Duve (2007)
  5. "Fell" - David Clement-Davies (2009) 
  6. "Frankenstein" - Mary Shelly (1986)
  7. "Das Glasperlenspiel" - Hermann Hesse (1972)
  8. "Das Labyrinth der träumenden Bücher" - Walter Moers (2013)
  9. "Pandora im Kongo" - Albert Sanchez Pinol (2007)
  10. "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" - Milan Kundera (1987)
  11. "Weh dem, der lügt" -  Franz Grillparzer (1986)
  12. "Werworld" - Curtis Jobling (2012)
 
Dann mal rauf auf den Bücherberg!

Freitag, 7. Juni 2013

Kokoschkins Reise [Rezension]

Ja - auf dem Friedhof weht wieder einmal ein einsames, kühles Windchen und wirbelt ebenso einsamen Staub auf, auf den niemand tritt. Die Uni ruft mit zahlreichen Verpflichtungen zu Semesterende und in der verbleibenden Freizeit übt das Internet momentan mehr Faszination auf mich aus als die verlassenen Bücher. Doch eine kleine Rezension zu einem Buch, das ich für ein Referat zu lesen hatte möchte ich schon schnell noch in die Stille werfen.


Inhalt:


Fjodor Kokoschkin, ein Exilrusse, reist 2005 aus den USA an um mit einem Bekannten die Orte seiner Kindheit und Jugend zu besuchen. Auf dieser Reise erfährt der Leser aus dem Gespräch der beiden, dass sie direkt an den Orten führen, von Kokoschkins Vergangenheit. Sein Vater wurde in St.Petersburg 1918 von den Bolschewiken ermordet. Seine Mutter flieht daraufhin mit ihm nach Odessa und schließlich auch nach Berlin, wo Fjodor eine Freistelle in einem Gymnasium bekommt. Als Student sieht er sich schließlich 1934 auch noch mit dem NS-Regime konfrontiert und entscheidet sich für ein erneutes Exil. 


 Mistys Meinung:


Ehrlich gesagt fiel es mir gleich zu Beginn eher schwer mich auf das Buch einzustellen. Ich bewunderte zwar den auf großer Genauigkeit beruhenden Schreibstil des Autors und sein gesamtes Romankonzept in dem es ihm gelingt ein ganzes Jahrhundert in knapp unter 200 Seiten aufzuziehen, ohne das ich das Gefühlt gehabt hätte es würde jetzt etwas fehlen, aber trotzdem konnte ich mit der Geschichte persönlich nicht wirklich warm werden.

Als "Arbeitslektüre" für mein Referat, für das ich es unter dem Aspekt des Erinnerung und Verdrängung untersucht habe eignete es sich zwar hervorragend und durch die nähere Beschäftigung lernte ich es auch zu schätzen, trotzdem fehlt mir sehr stark der emotionale Anteil. Der Protagonist berichtet durchgehend ohne Erwähnung der eigenen Empfindung, wiewohl er doch sehr viele furchtbare und prägende Ereignisse aus seiner Vergangenheit schildert. Seine Erzählungen sind mehr berichtsähnlich, dabei sehr genau, durchzogen von vielen Jahreszahlen und immer mit ausführlicher Erwähnung des politischen Hintergrunds. Dabei wird jedoch gänzlich auf die -für mich ebenso wichtige- Erwähnung der Gefühle der Hauptgfigur verzichtet. Zwar bin ich kein begeisterter Anhänger von übermäßiger Gefühlsbekundung in Büchern (mit der Spätromantik stehe ich sogar auf Kriegsfuß), aber reine Berichterstattung von persönlichen Erlebnissen fast ohne Emotionen senkt meine Lesekonzentration und mein Interesse an den Figuren sehr stark herab.

So bin ich zwar froh, dass dieses Buch sich sicherlich auch gut für meine Seminararbeit eignen wird, als Freizeitlektüre würde ich es jedoch nicht unbedingt empfehlen - selbst wenn ein Leser vermehrtes Interesse an Exilliteratur hat.

Fazit:


Eine sehr genaue Schilderung der Lebensgeschichte eines wiederholten Exillanten, die sich jedoch fast aussschließlich an der Genauigkeit eines Berichts orientiert und für die Emotionen der Figuren wenig Raum lässt.

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Titel: Kokoschkins Reise
Autor: Hans Joachim Schädlich
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 189 Seiten