Dienstag, 31. Dezember 2013

Boy Nobody [Rezension]

Da rauscht auch schon die letzte Rezension des Jahres herein und kann mich somit für den letzten Tag von 2013 zurücklehnen - für dieses Jahr ist ausgebloggt und dank diesem Post geht es sich aus, dass ich ebensoviele Einträge verzeichnen kann wie letztes Jahr, obwohl ich zwischendurch im Sommer eine ordentliche Flaute hatte. Diese wurde jedoch überwunden und ich nehme mir wirklich fest vor eine solche nächstes Jahr nicht entstehen zu lassen.



Inhalt:


Als neuer Junge an der Schule hat der Protagonist, der sich als Benjamin vorstellt nicht etwa das Ziel sich bestmöglich zu integrieren und gute Noten zu schreiben - sondern er soll über eine Freundschaft mit dessen Tochter an den Bürgermeister von New York gelangen und diesen töten. Sein Beruf ist eigentlich Auftragskiller und er ist einer Organisation unterworfen, deren Einflüsse er selbst nicht durchschauen kann. Sein Auftrag gestaltet sich jedoch überraschend schwierig, da sich Sam -die Tochter des Bürgermeisters- seinen Annäherungsversuchen geschickt entzieht.

Mistys Meinung:


Ich denke ich habe mir dieses Buch vor allem wegen seinem Cover geschnappt, das ich wirklich für gelungen halte und zudem war ich auf der Suche nach einem englischsprachigen Buch, das nicht sonderlich viel Konzentration beim Lesen erfordern würde. Somit auf jeden Fall ein Erfolg.

Die Rezension, die mir bisher auf den anderen Blogs begegnet sind waren durchwegs eher negativ, insofern waren meine Erwartungen bezüglich dieses Buches wirklich sehr niedrig. Daher war ich recht froh, dass es mich eher positiv überraschte. Ich bin absolut kein Thriller-Experte, von diesem Genre halte ich mich sonst eher fern, aber die Geschichte fand ich durchaus passabel und spannend. In anderen Rezensionen wurde wiederholt die einfache Sprache kritisiert, aber da ich bei englischer Literatur wenig genaues Sprachgefühl mitbringe, hat mich das Original hier gar nicht gestört, wobei ich mir vorstellen könnte, dass die deutsche Übersetzung eher mager ausfällt. Es lässt sich jedenfalls wirklich flott lesen und man fühlt sich sehr erfolgreich so schnell die Seiten hinter sich zu lassen, was durch die vielen kurzen Kapitel noch gefördert wird.

Die vielen modernen Elemente, die Einzug in die Geschichte finden wie etwa soziale Netzwerke, das Internet an sich und Programme wie Spotify o.ä. haben mir ebenfalls sehr zugesagt, da sie keineswegs fremd wirken, was wirklich in vielen Büchern für mich bisher schon der Fall war. Das macht die Geschichte zu einer sehr modernen Erzählung, die sich damit durchaus behaupten kann.

Die Figuren wirkten mitunter etwas schablonenhaft, doch daran habe ich mich nicht wirklich gestört, da sich die Handlungsspanne immerhin nur über 5 Tage zieht, bleibt dafür eben nicht viel Platz. Der Handlungs-Höhepunkt schließlich kam für mich überraschend und ich war mit dem Ende auch recht zufrieden. Etwas genervt war ich, als ich entdecken musste, dass dieses Buch wieder nicht abgeschlossen für sich steht, sondern eine Fortsetzung haben wird. Ich würde mich wirklich über mehr Einzelbände freuen in der Bücherwelt! Ich denke aber, dass ich mir die Fortsetzung besorgen werde, die Geschichte hätte durchaus noch Potential.

Fazit:


Angenehme, schnelle Geschichte mit einfachem Englisch, die sich wirklich sehr für eine kurze Lektüre zwischendurch eignet.

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Titel: Boy Nobody
Autor: Allen Zadoff
Sprache: Englisch
Taschenbuch: 348 Seiten
Reiheninfo: Band 1 von ??

Samstag, 28. Dezember 2013

A Dance with Dragons: Dreams and Dust [Rezension]

Da wollte ich diese Reihe dieses Jahr noch eben schnell abschließen, da sich das sehr angeboten hätte und habe bei diesem Teil auch wieder ordentlich losgelegt, als dann jedoch klar wurde, dass mich der zweite Band dieses fünften Teils nicht mehr rechtzeitig erreichen würde brach wieder eine leichte Leseflaute aus und man hörte allein den Wind durch die Friedhofsregale pfeifen, nicht aber ein Blättern der Seiten. Erst als ich für Weihnachten zu Besuch bei meinen Eltern war, las ich den Band noch schnell aus.



Achtung Spoiler!


Inhalt:


Nach dem Tod von Joffrey wird sein kleiner Bruder Tommen der neue König und mit einem Jungen auf dem Iron Throne bricht im Land das Chaos aus, als weiterhin die verschiedensten Seiten und Mächte versuchen Einfluss zu erlangen. Daenerys hingegen hat voerst damit zu kämpfen ihre eroberte Stadt von Feinden innerhalb und außerhalb der Mauern zu beschützen, während Tyrion Lannister auf demselben Kontinent versucht zu ihr zu gelangen. Jon Snow erprobt sich als Lord Commander und setzt alles daran die "Wall" besser für den Winter zu rüsten.

Mistys Meinung:


Zuallerst die Beschwerde mit kleiner Erklärung: Was im ersten und zweiten Teil von A Dance with Dragons passiert, geschieht zeitlich genau parallel zu den Ereignissen von A Feast for Crows welches zuvor erschienen ist. Das musste ich bereits erkennen als ich A Feast las und bemerkte, dass bis zum Schluss dieselben Charaktere immer wieder vorkommen, während andere (die ebenfalls zu meinen absoluten Lieblingscharakteren gehören) komplett fehlten. Da die Handlung -wie üblich- ordentlich ausholt und es fast zuviel zu erzählen gibt, hat der Autor es erstmals so aufgeteilt und verspricht im nächsten Buch wieder zur gewohnten Ordnung zurück zu kehren. Das will ich auch hoffen!

Zum einen hat mich das Wissen genervt, dass bei A Feast for Crows -wie üblich- extrem spannende Szenen bei meinen Lieblingscharakteren auftauchen und diese in vielen Fällen mit dem üblichen Cliffhang gegen Ende des Buches einfach aufhören und ich dadurch die nächsten 1000 Seiten nichts von ihnen lesen würde! Da fällt es wirklich gehörig schwer sich auf die anderen Figuren zu konzentrieren, selbst wenn hier auch wieder einige Favoriten dabei sind.

Zum anderen war es sehr störend, dass ich durch A Feast for Crows bereits wusste was sich parallel dazu im Land abspielt und da die meisten Geschichten ja irgendwo miteinander verknüpft sind, wusste ich bereits was passieren würde, bzw. was rein zeitlich noch unmöglich passieren konnte. Gewissermaßen wird man, wenn man aufmerksam liest und die Handlung zeitlich einreihen kann schon unnötig gespoilert. Lästig!

Abgesehen von dieser, meiner Meinung nach, nicht sehr geglückten Aufteilung entspricht das Buch natürlich ganz Martins Schreibkönnen und ist wie üblich wegen seiner athmosphärischen Sprache und bis ins Detail ausgearbeiteten Welt sehr zu empfehlen.

Fazit:


Bis auf die zeitliche Aufteilung wieder durchaus gelungen, allerdings sei zu hoffen, dass auf diese in den Folgebänden wirklich wieder verzichtet wird!

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Titel: A Dance with Dragons (1: Dreams and Dust)
Autor: George R.R. Martin
Sprache: Englisch
Taschenbuch: 690 Seiten
Reiheninfo: 1.Teil des 5. Bandes von A Song of Ice and Fire

Sonntag, 15. Dezember 2013

Weihnachten mit Buchfiguren [News]

Ich bin bereits bei Lyricas Olympia Challenge dabei, aber heute hat sie eine Aktion, die mir sogar noch besser gefällt: Feiere Weihnachten mit Buchfiguren und Autoren. Es werden Figuren bzw. Autoren dieses Lesejahrs ausgesucht und zu einer virtuellen Weihnachtsfeier eingeladen.

http://wortszenerie.blogspot.co.at/2013/12/wortfetzen-feiere-weihnachten-mit.html


Da ich sonst eigentlich alles was mit Weihnachten zu tun hat sehr scheue und auch die sonstigen Advents-Blog Ideen konsequent ignoriere kommt mir diese Aktion jedoch recht um mir diese Zeit zumindest etwas zu versüßen. Wenn ich schonmal einen so angenehmen, ungeschäftigen Sonntag habe nütze ich diesen jetzt wirklich gerne für ein solches Gedanken-Spielchen.

Skulduggery Pleasant aus Skulduggery Pleasant

Das überaus eloquente Skelett mit seiner Zauberfähigkeiten ist mir dieses Jahr wirklich ausgesprochen sympathisch geworden und ich denke er würde in jeder Runde für sehr hochwertige Wortgefechte sorgen. Als Geschenk würde sich vermutlich ein ausgefallener Hut besonders eignen.

 

Erik Kastell aus Sanctum

Da ich Weihnachten ja eigentlich eher mit Grauen verbinde bietet es sich natürlich sofort an auch einen Werwolf einzuladen. Eigentlich empfinde ich diesen Charakter ja eher als zu arrogant und als Ich-bin-so-männlich-und-ein-Superheld Opfer, aber das alles wird durch den Fakt aufgehoben, dass er nunmal ein Werwolf ist und Werwölfe haben bei mir einen sehr hohen Stellenwert. Da er sich jedoch aufgrund des scheinbar nie endenen Vermögens ohnehin alles kaufen kann würde ich ihm vermutlich einfach ein kleines Bild zeichnen.

Kisten aus Blugjagd

Diese Figur ist eigentlich ebenso arrogant und macho-männlich wie Erik aber ein Vampir. Vampire schätze ich nicht ganz so sehr wie Werwölfe, das wurde mir ordentlich durch all diese sexy Kitsch-Vampire vermiest, die derzeit so durch die Bücherwelten glitzern. Allerdings würde er wohl einen angenehmen Gegenpol für Erik bieten und vielleicht ließe sich mit etwas Ingrige ein ordentlicher Streit zwischen den beiden entspinnen. Da es bei ihm mit Vermögen ähnlich aussieht würde er vermutlich ebenfalls eine Zeichnung bekommen...am meisten würde sich wohl anbieten ihm eine Karikatur von sich selbst zu geben und zu behaupten Erik hätte diese entworfen (der sogar wirklich auch ein Maler ist). Tada-hier haben wir ja schon die gewünschte Intrige.

Gretchen aus Werewold (Der Zorn der Löwen)

Da meiner Meinung noch nicht ausreichend Konflikt-Potential besteht lade ich noch Gretchen, die Werfüchsin ein, die sich im Buch mehrmals als sehr prinzessinenhaft gebährdet und mitunter schonmal als Zicke bezeichnet werden kann. Als Geschenk würde sich vermutlich ein (Fuchs)-Pelzmantel eignen und ich könnte so tun als hätte Kisten (wohlhabend wie er ist) diesen gekauft. Mehr Streit-gut!

Fell aus Fell

Dieser große, schwarze Wolf aus der Fortsetzung von Wolfsaugen wird von mir ebenso gern gesehen, ich würde wirklich gerne seine prächtigen Pelz betrachten. Möglicherweise würde es einem der anderen Gäste gelingen eine Verbindung zu seinen Gedanken herzustellen wie es im Buch mit dem Mädchen Alina geschieht. Als Geschenk würde sich eine Dose Hundefutter anbieten mitsamt der Behauptung Erik hätte ihm diese geschenkt, da er ihn im Vergleich zu einem Werwolf nur als Hund ansieht.

Ghost aus A Song of Ice and Fire

Ja, und der nächste Wolf, diesmal ein riesiger weißer Direwolf. Ist das nicht ein schöner Gegensatz für Fell und wieder ein schöner Fakt für eine Streierei?! Da auch Jon Snow eine Verbindung zu seinem Wolf herstellen kann, könnten Fell und Ghost dies ja gegenseitig versuchen und sich in Gedanken schonmal ordentlich streiten, ehe er ebenfalls eine Dose Hundefutter von Erik erhält. Glänzend!


Damit reichen mir Einladungen eigentlich schon wieder. Ich denke es sind genügend aggressive Wölfe, eine aggressive Werfüchsin, ein zu arroganter Vampir und ein streitsüchtiges Skelett vorhanden. Vermutlich würde nach wenigen Minuten die erste Streiterei ausbrechen, die in ein ordentliches Gemetzel übergehen würde inklusive Zerstörung des Mobiliars. Mhm. Genau genommen habe ich mit diesen Einladungen ein wenig mit Weihachten abgerechnet auf Kosten meiner Lieblingsfiguren, aber möglicherweise wird das richtige Fest dadurch verschont bleiben. Es bleitb zu hoffen! Halbwegs Frohe Weihnachten wünsche ich jedoch meinen Lesern!

Freitag, 13. Dezember 2013

Weitere Winterschätze [News]

Da ich kürzlich beschlossen haben, dass mein SuB nicht groß kein genug -das war gerade nicht sarkastisch!- habe ich mir eine weitere Bücherbestellung gegönnt. Ja, tatsächlich, ich bin neulich nach einem ausgelesenen Buch vor meinen Regalen gestanden und fand die Auswahl an noch zu lesenden Büchern nicht zufrieden stellend. Also her mit neuem Futter!



  • Richard Adams: Watership Down 

Da ich Jan von lost pages einige Tier-Fantasy Bücher Empfehlungen gemacht habe, denen er  gleich nachgegangen ist, habe ich mir jetzt auch eines seiner Lieblingsbücher zu dem Genre besorgt. Ich muss zugeben, dass ich diese Hasen bisher nur aus der Zeichentrickserie kenne und freue mich über diese schöne gebundene Ausgabe.
 
  • Nina Blazon: Wolfszeit

Dieses Buch wurde von mir gemeinsam mit Der Märchenerzähler am Bahnhof ausgewählt als persönliches Nikolaus-Geschenk. Von Nina Blazon habe ich vor einigen Jahren bereits Faunblut gelesen, dass -soweit ich mich richtig erinnere- ein recht passables Fantasybuch ist. In diesem Band geht es -der Titel kündigt es an- um Werwölfe, die ich weiterhin zuhauf auf den Friedhof locke. Der gezeichneten Karte zu Beginn des Buches ist zu entnehmen, dass darin wieder der Mythos von der Bestie aus dem Gevaudan verarbeitet wird. Mal schauen ob es die Autorin dabei mit Markus Heitz  Zweiteiler aufnehmen kann!
 
  • Allen Zadoff: Boy Nobody

Jugendbücher werden von mir ebenfalls immer gern gekauft, bei diesem sprach mich der Klappentext gleich an und ich wollte ein angenehmes Buch auf englisch zwischendurch. Der Versand bei der ersten Bestellung hatte derartige Lieferverzögerung und schließlich bekam ich ein Mail, das angab sie hätten das Buch nicht mehr vorrätig. Entnervt stornierte ich es daraufhin und bestellte bei einem anderen Dienst. Und tada-innerhalb von zwei Tagen war es da.

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Der Märchenerzähler [Rezension]

Aus Ärger über das vorherige Buch, das mich wenig begeistern konnte habe ich mir am Bahnhof zum Nikolaus selbst zwei Bücher gekauft um mich von der schlechten Lektüre aufzuheitern. Lange bin ich im Buchladen herum gestakst, habe viele Bücher hervor gezogen und wieder zurück gelegt. Bei den Jugendbüchern schließlich habe ich zugegriffen. Darunter Der Märchenerzähler. Am Rande hatte ich mitbekommen, dass dieses Buch in der Bloggerwelt einiges an Resonanz gefunden hatte, wusste jedoch sonst nicht mehr. Aber bald schon sollte ich es erfahren...





Inhalt:


Anna lebt in einer Seifenblasenwelt wie sie diese selbst beschreibt. In einer heilen, aber zugleich blinden Welt. Durch Zufall gerät sie an ihren Klassenkollegen Abel, den sie bisher nie wirklich bemerkt hatte und lernt mit einem Mal eine ganz andere Welt kennen. Einerseits ist sie schockiert von den Verhältnissen in denen er lebt, anderseits begeistert von seinem Talent alles in eine Geschichte zu packen. Er spinnt sein Leben in ein Märchen, dem sie begeistert folgt und ahnt kaum etwas von den Schattenseiten, die zwangsweise vorkommen müssen.

Mistys Meinung:


Jetzt mal im Voraus; Ich lese ohne es besonders zu finden. Viele sind immer wieder erstaunt über die große Anzahl an Büchern, die meine Regale säumen, doch die meisten Buchblogger werden verstehen wenn ich darüber nur die Achseln zucken kann und es als absolut natürlich empfinde nunmal zu lesen. Ich lese nicht, weil ich nichts anderes mit meiner Zeit anzufangen wüsste, sondern weil ich es mittlerweile brauche und das eigentlich seit ich überhaupt lesen kann. Das Verhältnis zu den Büchern und ihren Geschichten hat sich jedoch im Laufe der Zeit verändert und mittlerweile hat sich eine gewisse Gleichgültigkeit eingeschlichen. Natürlich genieße ich die Lektüre, sammle viele wertvolle und kluge Zitate und viele Schmunzler. Aber so wie früher, wo ich nicht essen, schlafen wollte weil mich ein Buch so gefesselt hat ist es wirklich kaum mehr. Ich lege ein Buch auch schnell mal wieder aus der Hand, es sei denn...

Auch wenn ich von diesem Buch ursprünglich nichts anderes als ein angenehmes, vielleicht spannendes Jugendbuch erwartet hätte hatte es mich eigentlich von der ersten Seite an. Natürlich -im Vergleich zu Warrior Cats glänzt jede Geschichte ganz schnell, doch war mir anhand der feinen, angenehmen Sprache der Autorin sofort bewusst, dass ich ein Buch in Händen hielt, das ich höchstwahrscheinlich sehr schätzen würde.

Da ahnte ich jedoch noch nicht, was diese Geschichte alles zu bieten haben würde. Von einer Jugendgeschichte zu einem sozialkritischem Report sprang die Handlung in eine Kriminalgeschichte, gab die Ahnung einer Liebesgeschichte, fiel über in einen Thriller und zeigte zugleich Elemente eines grausamen Märchens. Wie kann ein Buch all diese Genres vereinen und trotzdem funktionieren? Das habe ich mich wiederholt gefragt und dabei oft argwöhnisch die Augenbraue gehoben, nur um sie dann ergebens zu senken und mir einzugestehen, dass es eigentlich wunderbar funktioniert.

Zunächst musste ich das Buch trotzdem wieder aus der Hand legen, da mir das Märchen, das von der Figur Abel erzählt wird zu nah an der Geschichte des kleinen Prinzen war, die mich schon immer ziemlich verstört hat. Doch diese kurze Phase verging sehr schnell und ich fand mich nurmehr lesend, konnte nicht aufhören, hoffte, bangte für die Figuren, war entsetzt, über alle Maßen schockiert dann berührt und auf einmal war es wirklich halb Vier in der Früh und ich hatte die letzte Seite erreicht. Und dann hielt mich die Geschichte in Gedanken noch immer wach.

Die Autorin schafft es wirklich meisterhaft all diese widersprüchlichen Elemente zu vereinen, ohne dass dadurch eine zu große Diskrepanz entsteht, schafft große Spannung und weiß sie gekonnt aufrecht zu erhalten. Die wiederholte Dramatik erschien mir zum Schluss etwas zu gesteigert und erinnert mich etwas an die überspitzten Geschichten, die ich selbst in meiner Schulzeit produziert habe, aber diese Geschicht ist Meilen davon entfernt in ihrer Qualität und daher stehe ich ihr diese Steigerung auch ohne weiteres zu. Ein Juwel von einem Jugendbuch und mein Jahreshighlight.

Fazit:


Unerwartet vielseitig, tiefgründig, schockierend und mitreißend. Wer nach einem guten Jugendbuch sucht hat in diesem definitiv eines der besten gefunden. Lesen!

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Titel: Der Märchenerzähler
Autor: Antonia Michaelis
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 448

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Auf dem Herzen [Zitat]

"»Was hast du auf dem Herzen?«, fragte er.
»Nichts«, sagte sie. Er sah sie an. Sie zuckte die schmalen Schultern. Sie war viel schmaler als er, ein Ast im Wind. »Die Welt«, sagte sie.
»Ja«, sagte Magnus.»So siehst du aus, als hättest du die Welt auf dem Herzen.»"*

* Antonia Michaelis: Der Märchenerzähler. Hamburg: Oetinger Taschenbuch 2013, S.105

Montag, 9. Dezember 2013

Warrior Cats: Feuer und Eis (2) [Rezension]

Nach meiner anstrengenden Game of Thrones-Lesewoche hatte ich beschlossen mir nun etwas leichtere und vor allem weit dünnere Lektüre zu genehmigen. Sehr lange schritt ich dafür meine SuB-Reihen ab, ehe mich ein gedämpftes Mauzen aus einer Regalecke hin zu der Warrior-Cats Reihe lenkte. Da der zweite Band, den ich als nächstes anzugehen hatte den Titel Feuer und Eis trägt konnte das doch nur hevorragend zu A Song of Ice and Fire passen, oder?.....hust...oder so...



Inhalt:


Obwohl es schon viele Monde her ist seit die Hauskatze Feuerherz dem wilden Katzenclan beigetreten ist, hat er noch immer mit allerhand Vorurteile vonseiten einiger Krieger zu kämpfen. Er versucht sich mehrfach zu bewähren, doch als er zufällig in der Nähe seines einstigen Wohnorts auf seine Schwester trifft beginnt er sich wieder nach seinem ehemaligen, warmen Zuhause zu sehnen. Häufig besucht er seine Schwester und droht dadurch die Aufgaben für den Clan zu vernachlässigen.

Mistys Meinung:


Es war eine ausgesprochen schlechte Idee nach einer derart sprachlich, athmospährisch und fast in allen anderen Hinblicken aufgeladenen Reihe wie A Song of Ice and Fire zu einem so spärlich ausgearbeiteten Buch wie Warrior Cats zu greifen. Eine wirklich sehr schlechte Idee. Allerdings frage ich mich ernsthaft welches Buch ich davor lesen sollte, damit Warrior Cats im Vergleich nicht schlecht dasteht. Rein vom Niveau müsste ich mich wirklich langsam hinabarbeiten. Die Geschichte "schlappt" daher von Anfang an furchtbar ab im Hinblick auf die Umgebungsbeschreibung, die Charaktere, die Handlung...und abermals muss ich erwähnen, dass mir die deutschen Katzennamen unglaublich auf die Nerven gingen. Borkenpfote, Farnpfote, Gelbzahn, Kurzschwanz...davon natürlich dann gleich gefühlte 50 auf jeder Seite. Wie letztes Mal versuchte ich mich dadurch zu beruhigen mir einzureden, dass diese im englischen Original wohl nicht so auffällig schlecht sein konnten...allerdings muss ich gestehen, dass bei einer Schnell-Übersetzung für die Hauptfigur immerhin auch nur der Name "Fireheart" herauskommt...ähäm...

Abgesehen von den lästigen Namen und der recht dünnen Ausarbeitung der Umgebung und Clan-Umstände fand ich die Handlung zunächst ebenso dünn und uninteressant. Es wird eine Jagd ausgerufen, es wird gejagt, nichts geschieht, alle gehen wieder heim. Erst ab der Mitte des Bandes (da ich halbwegs an die Namen gewöhnt hatte und mich nicht mehr alle drei Sätze fragte warum ich mir dieses Buch gerade antue) kommt endlich ordentlich Action in die Handlung und das, ähnlich wie im ersten Band, gleich an mehreren Fronten gleichzeitig. Obwohl ich zunächst jede Wette abgeschlossen hätte, dass ich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite schlecht finden würde, konnte ich nicht umhin doch noch in die Handlung einzutauchen.

Schließlich fieberte ich tatsächlich wieder mit der Hauptfigur und empfand bei allen Ungerechtigkeiten ihm gegenüber den typischen Leserkummer. Die verschiedenen Konflikte geschehen wirklich unerwartet und  in schneller Abfolge hintereinander. Ich weiß wirklich nicht, ob das meiner Erwartungshaltung ent- oder eher widerspricht. In gewisser Weise würde ich auf einen Handlungshöhepunkt warten, der aber in den ersten beiden Bänden dieser Reihe nicht wirklich eintritt, da soviele Felder gleichzeitig und vor allem sehr schnell behandelt werden. Andererseits entsteht dadurch trotzdem irgendwo eine große Spannung.

Fazit:


Ich weiß wirklich nicht was ich von dieser Reiher halten soll. Einerseits erscheint sie mir, gerade am Anfang fast unerträglich schlecht, andererseits haben bisher beide Bücher im Laufe der Handlung einiges an Spannung zu bieten gehabt und auch für ausreichend Kämpfe gesorgt, die ich bei solchen "Tier-Fantasy" Büchern sehr schätze. In Summe möchte ich die Reihe weder empfehlen, noch davon abraten...eingefleischte Tiergeschichten Leser mögen sich selbst ein Urteil bilden.

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Titel: Warrior Cats (2: Feuer und Eis)
Autor: Erin Hunter
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 342 Seiten
Reiheninfo: 1.Staffel Band 2/6

Freitag, 6. Dezember 2013

A Feast for Crows [Rezension]

Da Kermit auf ihrem Blog kürzlich erst Die dunkle Königin rezensiert hat -was soweit ich die verwirrenden deutschen Ausgaben durchschaue- dem englischen A Feast for Crows entspricht, hatte ich auf einmal das dringende Bedürfnis diesen Brummer ebenfalls aus dem Regal zu ziehen. Mit über 800 Seiten war das wohl das dickste Buch dieses Jahres und obwohl ich jeden Tag mehrere Stunden daran gelesen habe, brauchte ich dennoch eine Woche bis zur letzten Seite.


Achtung Spoiler!

Inhalt:


Nach Joffreys Tod scheint King's Landing weiterhin im Chaos zu versinken. Haus Highgarden versucht weiterhin einen Anspruch auf den Thron zu haben, indem sie Maegery nun mit Joffreys Bruder Tommen verloben wollen. Die Königin Cercei versucht dies zu verhindern, setzt bei diesem Spiel aber immer weiter auf Risiko. Währenddessen ist Brienne auf Jaimes Auftrag hin unterwegs um Sansa zu finden, wird jedoch wiederholt in Kämpfe verwickelt und scheint weit von ihrem Ziel entfernt zu sein. Ebenso verloren wirkt Samwells auftrag Gilly und Maester Aemon sicher nach Oldtown zu führen, während das Spiel um den Thron in Form von Kriegen rund um sie tobt.


Mistys Meinung:


Jaa, natürlich, Martin schafft von der ersten Seiten weg eine bemerkenswert athmosphärische Schreibweise, von der soviele andere High-Fantasy Werke (Der Herr der Ringe beispielsweise) wirklich nur träumen können. Martin beschreibt seine Figuren bis ins Detail, gibt ihnen Ecken, Kanten und immer ausreichend realistische Details ohne dadurch irgendetwas auf Kosten der Handlung abzugeben. Aber ich denke davon habe ich auch in den vorhergehenden Rezensionen ausreichend geschwärmt.

Was mich jedoch beim letzten Buch wirklich entsetzt hat war die kurze Abfolge mit der er Hauptcharaktere förmlich ausradiert hat. Dabei nahm er -wie üblich- keinerlei Rücksicht darauf ob diese dem Leser besonders sympathisch sind oder zumindest einiges an Potential für die spätere Handlung hätten. Ein unerwarteter Betrug, ein unerwarteter Pfeil, eine unerwartete Vergiftung und schon darf sich eine Figur für die restliche Reihe verabschieden. Ich gebe ja zu, das verleit den Büchern natürlich eine unheimliche Spannung, weil bei diesem Autor wirklich alles, schlichtweg alles passieren könnte. Andererseits widerspricht es natürlich meinem Regelsystem, das ich nach dem Lesen vieler Bücher erstellt habe und nunmal besagt, dass die Lieblingshelden in der Regel eben Helden bleiben und sich irgendwie durchschlagen. Eben dieses System fand ich bei A Storm of Swords bis aufs äußerste verletzt. Bei diesem Buch allerdings konnte ich mich wieder beruhigen und sah stattdessen sehr viele neue interessante Spuren ausgelegt.

Abermals empörend erschien mir aber die Tatsache, dass in diesem Buch nur die Hälfte aller (noch lebender) Charaktere vorkommt. Die andere Hälfte, deren Erlebnisse parallel passieren, findet erst im nächsten Band statt. Dementsprechend darf man in diesem dann die Figuren des jetzigen Bandes nicht erwarten - es sei denn in kleinen Erwähnungen durch die anderen Charaktere. Nun gut, ich habe ja mittlerweile soviele Lieblingsfiguren, dass mich das prinzipiell nicht weiter gestört hätte. WENN DANN aber wieder unerwarte, absolut schockierende Dinge bei einem meiner Lieblingscharaktere passieren und ich weiß, dass ich die nächsten 1000 Seite nichts davon hören werde, DANN grämt es mich schon wieder!

Bei aller Beschwerde allerdings lässt sich erkennen, dass auch dieses Buch wieder ordentlich bewegt und das mit weniger drastischen Maßnahmen als im vorherigen Buch. Trotzdem darf man sich über schlagfertige Dialoge und beinah unerträgliche Cliffhangs freuen, die ordentlich für Spannung sorgen.

Fazit:


Ein weiterer fantastischer Schritt in die Welt von Westeros, weniger dramatisch als sein Vorgänger und trotzdem ausreichend spannend und kaum aus der Hand zu legen.

Leseprobe: 


"»Death is not the worst thing«, the kindly man replied. »It is His gift to us, an end to want and pain. On the day that we are born the Many-Faced God sends each of us a dark angel to walk through life beside us. When our sins and our suffereings grow too great to be borne, the angel takes us by the hand to lead us to the nightlands, where the stars burn ever bright.«*

*George R.R.Martin: A Feast for Crows. London: Voyager 2006, S.354

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Titel: A Fest for Crows
Autor: George R.R. Martin
Sprache: Englisch
Taschenbuch: 849 Seiten
Reiheninfo: Band 4 von A Song of Ice and Fire