Samstag, 19. April 2014

Die liebe Familie [Rezension]

Hach, da nun endlich das Lesefieber wieder ausgebrochen scheint habe ich mir auch schon das nächste Buch geschnappt, das ich in immerhin 2 Tagen auslesen konnte. Noch dazu habe ich hier wieder ein Büchlein, das dem Namen meines Blogs die Ehre macht. Ich musste auch auf GoodReads erst eintragen, bevor ich ankreuzen konnte es gelesen zu haben. So gehört sich das! Da es mich wiederholt aufgewühlt habe werte ich es für die Olympia-Challenge als Buch, das eine Achterbahnfahrt der Gefühle gewesen ist.



Inhalt:


Eigentlich hatte Laura ihrer Familie zuliebe das Schreiben vor Jahren aufgegeben, doch bei einer Suchaktion im Abstellraum stößt sie zufällig auf eines ihrer alten Manuskripte. Mit ihrer eigenen Arbeit zufrieden beschließt sie einen Verleger zu finden, was ihr nach einigen Monaten sogar gelingt. Auch der Erfolg will sich bald einstellen, doch nun muss sie sich entscheiden, ob sie diesen auskosten kann oder sich weiterhin allein ihrer Familie verpflichtet.

Mistys Meinung:


Ach, ich muss gestehen, ich liebe solche Bücher! Obwohl dieses Buch 1955 erschienen ist und wirklich noch ein ganz anderes Publikum anspricht (nämlich Hausfrauen dieser Zeit zwischen 40 und 50) gehe ich bei der Lektüre von solchen Büchern absolut auf. Zwar geschieht meistens das übliche familiäre Drama und irgendwo schleicht sich eine Liebesgeschichte ein, die ich nicht notwendig hätte, aber trotzdem verläft alles in angenehmen Bahnen. Es wird viel Beschreibung auf das Aussehen und die Einrichtung des jeweiligen Hauses verwendet ebenso wie auf die häuslichen Verpflichtungen der jeweiligen Protagonistin.

Was soll ich sagen, solchen Inhalt finde ich -und ich bin wirklich nicht sarkastisch- einfach wunderbar entspannend. Die Figuren sind meist einfach und liebenswert und haben keine sonderlich tiefgründigen Gedanken, was weiter dafür sorgt, dass man gemütlich vor sich hin lesen kann. Auch die Hauptfigur dieses Buch ist angenehm bodenständig, macht zwar im Laufe der Handlung eine Entwicklung durch, bleibt aber ansonsten für mich sehr greifbar.

Die Sprache ist ebenso simpel, dafür aber gekonnt eingesetzt. Und hier muss ich wirklich einmal etwas über heutige Bücher lamentieren. Bei einigen aktuellen Werken habe ich nämlich das Gefühl, dass sie nur des Inhalts wegen publiziert wurden, da gut verkäuflich, während die sprachliche Qualität aber gleich dreimal zu kurz kommt. Bei diesen älteren, vemeintlich kitschigen Frauenromanen konnte ich mich bisher darfür immer auf die sprachliche Qualität verlassen. Natürlich, keine der Schreibstile war ausgefallen poetisch, aber das Schriftsteller-Handwerk wird einfach beherrscht. Währendhingegen gerade bei manchen Fantasy-Romanen angeekelt abwenden muss angesichts der vielen schlechten Formulierungen.

Ab und an mutete der gesellschaftliche Hintergrund dieses Buches doch etwas seltsam an, gerade wenn die Figur von sich selbst behauptet sie wäre nicht selbstständig genug um einen Beruf auszuüben, doch irgendwo konnte ich darüber -aus heutiger Sicht- natürlich auch ein wenig lächeln. Auch einige ältere, heute nicht mehr ganz politische korrekte Formulieren darf man nicht zu ernst nehmen, dann hat man -zumindest mit meiner Einstellung- den größten Lesespaß.

Fazit:


Für Liebhaber dieses Genres ein herrlicher Lesegenuss für zwischendurch, ohne sich dabei bedeutende Gedanken machen zu müssen.


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Titel: Die liebe Familie
Autorin: Felicity Douglas
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 283

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