Donnerstag, 17. Juli 2014

Totentrickser [Rezension]

Nach all den qualitätsvollen jedoch zugleich auch anstrengend zu lesenden Büchern von der Uni wurde es jetzt für mich endlich Zeit wieder nach einem Unterhaltungsbuch zu greifen. Um einen ordentlichen Gegensatz zu haben langte ich dabei in die Humorecke meines Regals.


Inhalt:


Voller Motivation startet die klassische Heldentruppe bestehend aus einem Zwerg, einem Oger, einer Magierin und einem Meisterdieb in ein Abenteuer, welches zum Ziel hat ihren Erzfeind einen Nekromanten zu besiegen. Als dieses Vorhaben jedoch überraschend gelingt und sie ihn unerwartet zur Strecke bringen stehen sie sich auf einmal dessen kleiner Tochter gegenüber, die sie ungewollt zur Waise gemacht haben und nun zu ihren Verwandten gebracht werden will. Etwas ratlos nehmen sie die neue Aufgabe an, während die kleine Nachtelfe schwört sie auf der Reise alle auszulöschen.

Mistys Meinung:


Nach meiner großen Begeisterung über seinen Debütroman Fantastik AG habe ich mir dieses zweite Buch von Jan Oldenburg natürlich sofort unter den Nagel gerissen, als ich in einer Buchhandlung entdeckte. Neben Walter Moers kam ich so erstmals in Kontakt mit dem sogenannten "Funny Fantasy" Genre. Zur Belustigung hatte ich Bücher bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich kaum gelesen und war überrascht wie leicht ich mich daran amüsieren konnte.

Fantastik AG konnte mich damals also sehr begeistern und ich hatte beim Lesen tatsächlich Momente, da ich laut auflachen musste, wenngleich der Fortlauf der Handlung mich etwas enttäuscht zurück ließ. So hatte ich für dieses Buch gleichzeitig sehr hohe Erwartungen und von vornherein Bedenken. Was die Erwartungen betrifft konnten diese größtenteils erfüllt werden, also auch diese Geschichte begegnet der typischen Fantasygeschichte mit sehr viel Humor und gerade Rollenspieler jeglicher Art werden sich -wenn sie denn Humor verstehen- gekonnt aufs Korn genommen sehen.

Somit gab es für mich allerlei zu schmunzeln, wirklich lachen musste ich jedoch nicht - kann aber gut daran liegen, dass ich nun schon recht an dieses Genre gewohnt bin und der ursprüngliche Überraschungsmoment dazu notwendig war. Die Charaktere ergänzen sich wirklich sehr gut und sorgten bei mir für viel Heiterkeit, besonders die Ideen des Autoren zum Ogerkrieger hielt ich für sehr gelungen und Jan Oldenburg spielt sehr gekonnt mit den typischen Fantasy-Klischees. Manchmal schienen mir die Witze jedoch zahlenmäßig übertrieben und es hätte mir in Summe gereicht wenn etwas weniger davon untergebracht gewesen wären. Wenn eine Geschichte zusehr auf Komik ausgelegt ist verliert sie definitiv etwas an Reiz.

Dafür war der Handlungsfortlauf, ebenso wie das Ende meiner Meinung nach um einiges gelungener wie bei Fantastik AG und konnte seine Qualität auch gegen Ende hin aufrecht erhalten.

Fazit:


Eine gelungene, durchaus sehr lustige Heldengeschichte, die etwas zu wenig mit Humor geizt, aber die Spannung dafür trotzdem konstant aufrecht erhält. Genau der richtige Ausgleich zu tiefsinniger Lektüre!

Leseprobe:


"Und das ist der Baron von Hutzelfingern. Er hielt sich jahrelang für ein Meerschweinchen, was sich negativ auf seine staatsmännischen Fähigkeiten auzuwirken begann. Um genau zu sein, hält er sich noch immer für ein Meerschweinchen, aber wir konnten ihn davon überzeugen, dass er ein gewinnend lächelndes, fröhlich winkendes Meerschweinchen ist. Seitdem wird er seinen Aufgaben als Politiker wieder voll und ganz gerecht."*

Jan Oldenburg: Totentrickser. München. Piper 2013, S.75
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Titel: Totentrickser
Autor: Jan Oldenburg
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 413 Seiten

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