Mittwoch, 31. Dezember 2014

Judastöchter [Rezension]

In diesem Jahr habe ich sehr viel gesehen, zuletzt sogar noch eine gehörige Portion Schnee! Damit legte sich jedoch auch ein kleiner Winterschlaf über diesen Blog, denn für dieses Buch habe ich nun über 3 Wochen gebraucht und in dieser Zeit auch kaum gebloggt. Doch während die ersten Raketen über den Himmel sausen erreichte ich endlich die letzten Seiten und werde nebst lieben Neujahresgrüßes noch schnell eine Rezension auf den Blog senden.

Inhalt:


Kurz nachdem Sia ihre Nichte und Schwester gerettet glaubt, tun sich bereits neue Gefahren für ihre kleine Familie auf. Gleich zwei verschiedene Gruppen aus Irland versuchen sie zu erpressen und senden bedrohliche Einheiten nach ihr aus. Zudem trifft sie nun auf den Werwolfjäger Eric von Kastell, der sie ebenfalls vor ungeahnte Schwierigkeiten stellt.

Mistys Meinung:


Um gleich in einer für Vampire verständliche Sprache zu sprechen; dieses Buch war wirklich eine gehörige Durststrecke. Ich habe bereits geahnt, dass es seinen Vorgänger -welchen ich für sehr gelungen halte- nicht würde übertreffen können, doch ich wusste nicht, dass es vergleichsweise derart verlieren würde. Es sei gesagt, dass ich eigentlich nicht in der Laune war ein weiteres Buch dieses Genres zu lesen, doch ich brauchte es als letztes Werk für eine Challenge. Dafür kann die Geschichte natürlich nichts, das sei zur Verteidigung gleich einmal gesagt.

Doch auch abgesehen davon konnte mich das Buch gerade am Anfang nicht überzeugen. Die beiden Vorgänger haben sehr viel Handlung, die sich in einem vergangenen Zeitalter abspielt und diese Etappen habe ich von diesem Autor immer sehr geliebt. Die Handlung von Judastöchter spielt jedoch lediglich in der Gegenwart und kassierte somit von mir gleich einen weiteren persönlichen Minuspunkt. Zudem habe ich mir wieder ein Buch geschnappt, dass zwar prinzipiell die direkte Fortsetzung der anderen beiden Vampirromane ist, jedoch eine Zwischenhandlung vermisst, die sich in dem Buch Blutportale abspielt. Und schon habe ich mich mal wieder ordentlich gespoilert, bzw. wohl die halbe Handlung von Blutportale vorgekaut bekommen.

Ich finde es ja grundsätzlich interessant, dass der Autor seine Figuren immer wieder auftreten lässt, aber wenn man nicht von Beginn an mitgelesen hat, ist es schwer die Werke in der richtigen Reihenfolge zu erwischen -vor allem da es nicht leicht ist sich darüber richtig zu informieren (sowohl auf den Klappentexten als auch in Internetforen gestaltet sich dies als schwierig).

Die Dialoge sind zudem wie üblich wenig authentisch und ich kann dazu nur amerken, dass sie keineswegs natürlicher klingen wenn die Anzahl der vorkommenden Schimpfwörter quasi exponentiell erhöht wird. Pluspunkte jedoch bekommt das Buch von mir, da es ab der Hälfte doch wieder spannender wurde und der Autor sich gute, neue Figuren ausgedacht hat, welche die Handlung noch abrunden können. Dabei bekommen auch zahlreiche Werwesen ihren Auftritt, worüber ich mich ja immer freue.

Fazit:


Etwas zäher Lesegenuss, der sich für mich erst ab der Hälfte entfaltete und leider nicht an seinen Vorgänger herankommt, wenngleich einige vielversprechende Figuren auftreten.

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Titel: Judastöchter
Autor: Markus Heitz
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 618 Seiten
Reiheninfo: Band 3/3 der Judaskinder-Reihe

Dienstag, 16. Dezember 2014

Gemeinsam lesen #13 [Aktion]

Neue Woche, neues Glück! Würde man zumindest meinen, lesemäßig bin ich momentan nicht besonders froh, was aber nicht nur an meiner aktuellen Lektüre liegt. Die Fragen gibt es diesmal jedenfalls wieder bei Weltenwanderer.


1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

 Ich lese leider auch diese Woche noch immer Judastöchter und bin erst auf Seite 96.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
 
"Wilson schaltete den Motor aus, ließ den Wagen über den abschüssigen Kiesweg rollen und hielt ihn ein paar Meter vom Ufer entfern an."

3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)

Es interessiert mich ehrlich gesagt momentan überhaupt nicht. Eigentlich wollte ich dieses Buch nur "schnell" noch lesen, da ich es als letztes Exemplar für die Olympia-Challenge benötige. Das war jedoch wohl eine schlechte Entscheidung, da ich nicht wirklich Lust darauf hatte und so dümple ich seit einer Woche darin herum und habe nicht einmal 100 Seiten geschafft....soviel lese ich eigentlich sonst am Tag. Und wie befürchtet ist dieser Band noch dazu weit nicht so gut wie sein Vorgänger...Leselaune hat sich somit selbst beerdigt (auf dem Friedhof-ha!).

4. Wie schlimm sind für euch Spoiler? Seid ihr genervt, wenn ihr irgendwo etwas erfahrt - sei es Klappentext oder in einer Rezension - oder ist es euch egal?

Ich verabscheue sie. Ich verabscheue sie wirklich über alle Maßen und versuche ja mir Bücher zu kaufen ohne mehr als den ersten Satz des Klappentextes zu lesen. Oftmals bin ich dann auf mich selbst wütend wenn ich zufällig ein Wort erhasche welches mir zuviel über den Inhalt verrät. Sogar bei Filmen versuche ich es mittlerweile jegliche Trailer zu vermeiden. Ich erinnere mich sogar noch an meinen ersten wirklichen Spoiler in der Schule, da fragte mich ein Freund, ob ich bereit wäre für einen "Spoiler". Damals war das Wort noch nicht wirklich verbreitet und sagte mir überhaupt nichts, daher sah ich ihn nur verwirrt an. Er, der er gerade damit begonnen hatte das neu erschienene Tintentod zu lesen antwortete daher "Maggie liebt Farid nicht mehr!!!!". Seither sind Spoiler und ich auf Kriegsfuß.

Donnerstag, 11. Dezember 2014

The Diviners [Rezension]

Gehypte Bücher gab es dieses Jahr weit mehr als Schneeflocken (und bei mir hat es neulich tatsächlich ein wenig geschneit), allerdings kann ich nicht behaupten, dass ich versucht hätte diese Bücher ebenso begeistert aufzufangen. Trotzdem lasse ich mich ab und an hinreißen mir ein Stück populäre Literatur zu kaufen.

Inhalt:


Dank ihrer kleinen Gabe zieht die 17-jährige Evie O'Neill mitten in das aufregende Stadtleben von New York 1926. Eigentlich wollte sie sich lediglich ins Partyleben stürzen und versuchen Kontakte zu berühmten Persönlichkeiten zu knüpfen, doch dann wird sie in den Fall um eine Mordserie verwickelt, welche die Stadt erschüttert.


Mistys Meinung:


Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass ich froh bin mich wieder einmal an ein gehyptes Buch heran gewagt zu haben, denn in diesem Fall hat es mir durchaus ein angenehmes Lesevergnügen bereiten können. In vielen Rezensionen zu diesem Buch steht, dass die Autorin über einen sehr guten, stimmungsvollen Schreibstil verfügt, was ich in dieser Rezension nur wiederholen kann. Allerdings lebt sie diesen vor allen in einzeln verstreuten beschreibenden Passagen aus, zwischendrin erlebt man sprachlich nichts außgergewöhnliches.

Thematisch hingegen finde ich die Geschichte des Buches durchaus originell, okkulte Vorkommnisse bzw. Verbrechen vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Lebens der 20er Jahre sind mir so noch nicht begegnet. Die Autorin scheint dabei wirklich gut recherchiert zu haben und ich konnte auch nicht wirklich Anachronismen finden, die einem bei "historischen" Jugendbüchern sonst schon sehr viel ins Gesicht geklatscht werden.

Die Figuren fand ich ebenfalls sehr sympathisch, allen voran die weibliche Protagonistin Evie, die ich trotz ihres jugendlichen Leichtsinns und ihrer zu Beginn recht ausgeprägten Arroganz sehr liebenswürdig fand. Eine nicht von vorn herein perfekte Figur, mit der man dennoch gerne mitfiebert ist bei mir immer gerne gesehen. Zudem entwickeln sich die Beziehungen zwischen den Figuren unvorhersehbar und diesen Umstand fand ich für ein Jugendbuch sehr angenehm. Zu gerne tritt in diesem Genre der klassische Fall auf, da sich weibliche und männliche Figur auf den ersten drei Seiten kennen lernen und sich für die nächsten 600 Seiten lediglich die Frage stellt wie genau sie denn zusammen finden werden.

Da ich gerade bei den Seiten bin muss ich nun auch einen negativen Punkt ansprechen: die Handlung zieht sich schon etwas dahin. Das Buch fasst gut 700 Seiten und kann für mich die Spannung nicht immer aufrecht erhalten, also ergaben sich für mich Phasen, wo sich kein richtiger Lesefluss einstellen konnte. Da dies jedoch erst der erste Band ist, hoffe ich, dass dies nötig war um die Geschichte richtig einzuleiten.

Fazit:


Ein recht gutes Jugendbuch, dessen Geschichte nicht nur in den altbekannten Bahnen läuft jedoch die Spannung nicht immer aufrecht erhalten kann.

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Titel: The Diviners. Aller Anfang ist böse
Autorin: Libba Bray
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 704 Seiten
Reiheninfo: Band 1/? der Divinersreihe

Dienstag, 9. Dezember 2014

Gemeinsam Lesen #12 [Aktion]

Etwas später als gewohnt kehre ich heute Abend und beteilige mich daher erst jetzt an der wöchentlichen Aktion. Die Fragen habe ich mir noch schnell bei Schlunzenbücher abgeholt.

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Ich lese seit heute morgen "Judastöchter" und bin daher erst auf Seite 13.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite? 

"Wilson hatte sehr viel Geld von Harm Byrne als Hinterlassenschaft erhalten und im Gegenzug einen Auftrag bekommen: Elena Karkow, ein Mädchen von knapp sieben Jahren und ihre Mutter Emma, irgendwo um die dreißig." 

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!) 

Eigentlich hätte ich gerade mehr Lust auf klassischere Literatur, doch dies ist das letzte Buch, das mir für die Olympia-Challenge, die noch bis Ende Dezember läuft, fehlt. Das sollte ich unbedingt noch schaffen, doch als Ausgleich lese ich ein wenig Faust II nebenher.

4. Lest ihr Bücher immer nur einmal oder gibt es auch Bücher, die ihr mehrmals lest?


Ach, mitterweile komme ich so gut wie gar nicht mehr dazu Bücher zweimal zu lesen, früher habe ich das oft gemacht, doch das war als Kind, wo die Anzahl der neuen Bücher noch weit beschränkter war als heute. Versteht mich nicht falsch, ich wurde von meiner Mama immer ordentlich mit Büchern versorgt, allerdings nicht so wahnwitzig überschüttet wie ich es nun selbst praktiziere. Einzig Die Möwe Jonathan lese ich ab und an mal wieder, es ist aber auch nur ein kurzes Buch mit sehr vielen Bildern.
 

Freitag, 5. Dezember 2014

Im Winter dein Herz [Hörbuch-Rezension]

Wie angekündigt werden nun auf dem Friedhof der vergessenen Bücher an manchen Ecken auch Vorleser zu finden sein, genau genommen in Form von Hörbüchern. Ich habe lange herum gesucht, welches sich denn als erstes eignen würde und wählte schließlich Im Winter dein Herz, da ich recht passend fand, dass der Autor selbst seine Geschichte liest.

Inhalt:


Eigentlich hätte sich Robert in einer Reha-Klinik mit dem sprechenden Namen Waldesruh für einige Monate zur Ruhe begeben sollen, doch er entschließt sich stattdessen kurzfristig mit einem weiteren Patienten und einer befreundeten Tankstellenwärterin einen Roadtrip durch das verschneite Deutschland zu unternehmen. Seine aktuelle Unfähigkeit feste Nahrung zu sich zu nehmen gefährdet diese Aktion jedoch recht bald.

Mistys Meinung:


Das Erstlingswerk von Benjamin Lebert, das den Titel Crazy trägt, fand ich persönlich nicht sonderlich gut und es hat auf diesem Blog auch keine gute Rezension erfahren. Vor einiger Zeit stieß ich jedoch auf ein Interview mit dem Autoren (hier der Link). Die Verfasserin des Artikels fand ich jedenfalls in ihrem Verhalten dem Autor gegenüber unausstehlich, um nicht zu sagen garstig. Ich selbst verfasse ja schonmal einen Verriss und negative Literaturkritik existiert nunmal, aber einen Menschen derart persönlich anzufeinden finde ich wirklich mehr als nur unangebracht.

In diesem Artikel fielen jedenfalls die Schlagworte "öbszön" und "frauenfeindlich" im Bezug auf seine Literatur und daher beschloss ich diesen Anschuldigungen nachzugehen, da mich zum einen interessierte, ob diese Vorwürfe gerechtfertigt waren, oder die Verfasserin mir noch unsympathischer werden würde. Zum anderen interessierte mich der literarische Werdegang des Autors selbst und ich wollte herausfinden, ob sich denn sein Schreibstil mittlerweile verbessert hätte.

Wie bereits erwähnt liest bei diesem Buch der Autor selbst und ich fand diese Tatsache recht angenehm. Zum einen lässt wohl zurecht wenn auch plumb verlautbaren, dass der Verfasser sein Werk wohl am besten kennt und die jeweiligen Passagen entsprechend zu betonen weiß, zum anderen war ich wirklich neugierig darauf seine Stimme zu hören. Dieser habe ich dann jedenfalls gerne gelauscht und finde, dass Lebert auf eine sehr angenehme Art vorliest; die Dialoge werden authentisch, aber nicht übertrieben betont, emotionale Passagen werden entsprechend hervorgehoben und in Summe findet er einen angenehmen Sprechrhythmus.

Was also das Hören an sich angeht, kommt man auf jeden Fall auf seine Kosten und ich bin froh, dass dieses Buch meine erste Wahl diesbezüglich darstellt. Doch auch inhaltlich würde ich dieses Werk als sehr gelungen bezeichnen. Die Figuren sind ausgesprochen sympathische Antihelden und ergeben gemeinsam eine interessante Mischung. Ansonsten spricht die Geschichte ernsthafte und problematische Themen an, doch schwingt darin einiges an Hoffnung und positiver Energie mit, was ich persönlich sehr angenehm fand. Ich lese desöfteren ernste Bücher, die sich mit psychischen Problemen befassen, allerdings bleiben viele davon durchgehend negativ, wodurch ich Im Winter dein Herz als angenehmen Ansporn empfand.

Auch stilistisch war dieses Werk zu meiner Zufriedenheit, wenngleich es trotzdem manche Stellen gab, an denen ich mir gewünscht hätte, dass eine weniger poetische Formulierung vorgenommen worden wäre. Dadurch rutschen manche Beschreibungen nämlich ein wenig ins Kitschige ab.

Übrigens war zumindest dieses Werk in keiner Hinsicht frauenfeindlich und wer es im 21.Jahrhundert als öbszön bezeichnet, dass weibliche Geschlechtsorgane in einem Dialog benannt werden wurde wohl 100 Jahre zu spät geboren.

Fazit:


Ein sehr angenehmes Hörbuch, das einen ernsten Inhalt mit Hoffnung zu versehen weiß und durch den angenehmen Leserhythmus des Autors voll zur Geltung kommt.

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Titel: Im Winter dein Herz
Autor: Benjamin Lebert
Gelesen von: Benjamin Lebert
Sprache: Deutsch
Hörbuch: 4h 16min

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Arkadien erwacht [Rezension]

Da ich ja gerade neulich festgestellt habe, dass mir vom Zeitraum der letzten paar Jahre noch einige Bücher von Kai Meyer fehlen beschloss ich kürzlich mir doch eines von diesen zu schnappen, die ich versäumt habe. Da ich seine bisherigen Trilogien immer sehr geschätzt habe entschied ich mich deswegen kurzerhand für dieses eBook.





Inhalt:


Die 17-jährige Rosa beschließt ihre Tante, die auf Sizilien lebt zu besuchen, um Zeit zu haben über sich selbst nachzudenken und mit ihrem Leben ins Reine zu kommen. Dass ihre Tante in Machenschaften der Mafia verwickelt ist beeunruhigt Rosa dabei wenig, sie ist es aus der Geschichte ihrer Familie gewöhnt. Doch dann offenbaren sich ihr bald ganz andere animalische Geheimnisse, welche sie nicht zur Ruhe kommen lassen.


Mistys Meinung:


Ich schätze diesen Autor ja wirklich sehr und kenne beinahe alle seine Bücher, viele davon zählen zu seinen ersten Veröffentlichungen. Dabei ließ sich regelrecht beobachten wie sich sein Schreibstil kontinuierlich verbesserte und seine kreativ-phantastischen Geschichten an Tiefgang gewannen. Zu Beginn dieses Buches war ich jedoch sehr dazu geneigt seit einmal wieder ein Buch abzubrechen. Der Charakterauftritt von Rosa ist wirklich ungeschickt an den Haaren herbei gezogen und die Figur selbst zunächst die klischeehafte Pappfigur einer zickigen, unausstehlichen Jugendlichen.

Ich beschwichtigte mich jedoch selbst und sagte mir, dass es womöglich tatsächlich an mir liegen könnte, da ich diesem Alter nun doch schon eine Weile entwachsen bin. Ja, ich fragte mich sogar, ob ich mich vor einigen Jahren..oder einigen mehreren Jahren...vielleicht mit der Unart dieser Protagonistin hätte identifizieren können...wobei...nein, vermutlich nicht. Dieses unausstehliche Verhalten wird Gott sei Dank im Laufe der Geschichte durch ihre Vergangenheit relativiert, wodurch der Autor für mich diesbezüglich noch sehr knapp die Kurve kratzen konnte.

Doch auch mit der restlichen Geschichte konnte ich leider nicht wirklich warm werden und dabei geht es doch um Wandelwesen, genauer genommen um Menschen, die die Fähigkeit besitzen sich in Tiere zu verwandeln. Nebst meinen absoluten Favoriten, den Werwölfen, schätze ich solche Fabelwesen überaus und es gehört nicht viel dazu eine Erzählung von ihnen für mich interessant zu machen. Doch irgendwie wollte die Spannung in diesem Buch diesbezüglich nicht so wirklich aufkommen. Es fällt mir schwer zu erörtern woran genau das liegen mag, doch banal formuliert fehlte mir einfach irgendwie der "Pfiff".

Positiv zu bewerten ist jedenfalls die Eigenart des Autors auch bei einem Jugendbuch nicht auf die nötige Brutalität zu versichten - geht es schließlich unter anderem um Wertiger. In dieser Hinsicht wurde meine Hoffnung erfüllt, sodass ich Arkadien erwacht halbwegs flüssig beenden konnte.

Ich denke ich werde dem Folgeband trotzdem noch eine Chance geben, da sich inhaltich noch sehr viel herausholen ließe, aber ich werde diese Lektüre noch etwas vor mir her schieben und keine allzu hohen Erwartungen mitbringen, wenn ich mich dann dazu aufraffe.


Fazit:


Leider ein etwas zäher Einstieg in die Trilogie, von der ich mir spannungsmäßig und auch figurentechnisch weit mehr erwartet hätte.

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Titel: Arkadien erwacht
Autor: Kai Meyer
Sprache: Deutsch
eBook: 448 Seiten
Reiheninfo: Band 1/3 der Arkadien-Trilogie

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Keine Friedhofsstille - Hörbuchankündigung [News]

Ich möchte jetzt nicht sonderlich ins Schwafeln kommen und meine (pseudo-)philosophischen Gedanken über die Stille und das Lesen in diesem Post verbreiten, ein wenig möchte ich aber doch über meine Präferenzen berichten, bevor ich zum eigentlichen Thema komme.

Ich bin nämlich eigentlich kein Mensch, den man ständig mit Köpfhörern im Ohr auf der Straße oder sonst wo antrifft. Ich schätze zwar grundsätzlich Musik, höre sie aber eigentlich recht selten und vergesse auch darauf wenn ich viel zu tun habe, das Lesen hingegen wird kaum ausgelassen. Ich kann auch bei lauten Hintergrundgeräuschen lesen, genieße es aber grundsätzlich viel mehr, wenn ich der vielen Bedudelung durch Fernsehen und Smartphones entgehen kann. Dass dieses Hobby also grundsätzlich mit sehr viel Stille einhergeht habe ich immer sehr geschätzt.

 
Trotzdem haben mich etwa Hörspiele immer sehr interessiert und ich gehe auch sehr gerne zu Lesungen von Autoren. Deswegen habe ich jetzt schon eine ganze Weile überlegt, ob ich es denn nicht auch einmal mit Hörbüchern versuchen sollte und bin auch desöfteren im Geschäft um welche herum geschlichen, fand sie aber dann doch recht teuer. Nicht sonderlich teurer wie das jeweilige Buch mag jemand andeuten, aber irgendwie ist es ja dann doch keines, oder? Als ich neulich zufällig durch eine andere Bloggerin erfahren habe, dass es auf Spotify jedoch einige Hörbücher gibt war ich begeistert. Einen bezahlten Account habe ich dort ohnhin und kann daher nun auch problemlos zwischen all den Angeboten auswählen und (theoretisch) soviele hören wie ich möchte.

Deswegen ist es jetzt wirklich an der Zeit auch dieses interessante Medium meinem sonstigen Buchkonsum hinzuzufügen und es zu nützen um einige Bücher nebenher zu hören, welche ich gerne lese würde, jedoch nicht wirklich dazu komme. Praktischerweise ist das Hörbuch ja auch beim Spazieren, Radfahren und sonstigen Aktivitäten dabei, wo ein richtiges Buch doch eher unpraktisch wäre- wobei ich persönlich nichts gegen ein paar solche Bücherzombies hätte, die durch meine Stadt ziehen.

Ich werde die gehörten Bücher dann zwar zu meinen Monatsstatistiken hinzufügen, jedoch seperat, da für mich Hörbuchhören, selbst wenn es sich um eine ungekürzte Fassung handelt, irgendwie Schummeln gleich kommt. Natürlich ist Lesen ein recht entspannendes Hobby, braucht aber trotzdem einiges an Konzentration und manchmal auch Durchhaltevermögen, das für mich nicht ganz damit gleichzusetzen ist etwas vorgelesen zu bekommen.

In Zukunft wird es hier jedenfalls nun auch Hörbuchrezensionen geben, wobei mich erst noch etwas in dieses doch ganz anders funktionierende Medium "einarbeiten" muss.

Sofern meine lieben Besucher etwas in Plauderstimmung sind würde mich interessieren wie ihr Hörbüchern gegenüber steht; hört ihr sie gerne? Entsprechen Sie für euch dem jeweiligen Buch oder irritiert es euch eher eine Geschichte auf diese Art vorgelesen zu bekommen?

Dienstag, 2. Dezember 2014

Gemütliches LeseMiteinander #2 [Aktion]


Nachdem ich letztes Mal bei Samtpfoten mit Krallens netter Aktion mehr oder weniger kläglich versagt habe und nach kurzer Zeit schlafen gehen musste bin ich heute besser gerüstet; ich habe einfach bereits davor ein wenig geschlafen, direkt nachdem ich heimgekommen bin. Nicht gerade tapfer, aber hoffentlich effektiv! Frisch ausgeruht starte ich also in diesen Leseabend:

Update 19:00 Uhr:


1. Wo lest ihr heute? Lasst ihr uns vielleicht in eure Wohnung hinein schauen?


Ich lese heute wieder in meinem Bett und habe ein bisschen was zu trinken bereit gestellt. Die Kerze steht natürlich eigentlich nicht im Bett, aber ich wollte, dass das Bild ein wenig stilvoller wirkt, so als ob ich nämlich welchen hätte *hüstel* und zudem passt es eigentlich herrlich zum Inhalt von "The Diviners" mit welchem ich den heutigen Abend bestreiten werde.

2. Habt ihr für heute ein Leseziel?

Also 60 Seiten möchte ich wenigstens schaffen, denn dann habe ich mein heutiges Tagesziel von 100 Seiten erreicht, das sollte allerdings bei der heutigen Motivation leicht zu erreichen sein.

Update 21:00 Uhr:


3. Wie viele Seiten habt ihr in der Zwischenzeit gelesen?

Ich habe nur knappe 25 Seiten geschafft, war zwischendurch auf Skype und bin auch etwas abgelenkt durch den Nachbarn über mir, der relativ laut Musik hört -wenigstens sind es recht stilvolle ältere Chansons, wäre es lästiger Pop hätte ich schon nach einem Besenstil Ausschau gehalten.

4. Lasst ihr euch leicht ablenken beim Lesen?
 
Wie man an der vorigen Antwort merkt lasse ich mich schon sehr leicht ablenken. Als Kind war ich wirklich stundenlang in ein spannendes Buch vertieft, mittlerweile geht das kaum mehr, da lege ich zwischendurch öfters mal zur Seite, gucke ein wenig in die Luft, drehe ein paar Runden im Zimmer oder suche mir gleich eine andere Beschäftigung. Dafür lese ich allerdings öfter und auch konsequenter - selbst wenn sich der Inhalt etwas zieht.

5. Wie gefällt euch euer Buch bis jetzt? 
 
Recht gut soweit, bin mit dem Schreibstil zufrieden und schäte auch die Figuren sehr, insbesondere die weibliche Hauptfigur namens Evie. Allerdings ist es spannungsmäßig noch nicht ganz in Fahrt gekommen, insofern lässt man sich auch leichter ablenken...apropos...jetzt hört mein Nachbar gerade "It's time to say Goodbye"...na der dürft auch grad einen melancholischen Abend haben, da lass ich das mit dem Besen garantiert.

Update 22 Uhr:


6. Werdet ihr im Dezember Weihnachts- oder Winterbücher lesen?
 
Weihnachtsbücher wird es bei mir nicht geben, allerdings versuche ich bei meiner Hörbuchauswahl eher Winterbücher zu nehmen, die wirken einfach besser, da ich sie meistens höre wenn ich draußen in der Kälte unterwegs bin.

7. Nach welchen Kriterien wählt ihr aus, was ihr als nächstes lesen wollt?

Sofern ich nicht irgendwie an eine Challenge gebunden bin wähle ich die Bücher, wie sie mir nun mal gerade in den Sinn kommen. Die Frage "Hab ich jetzt gerade Lust auf Werwölfe?" stelle ich mir dabei eigentlich immer, auch wenn sie nicht ganz so oft mit "ja" beantwortet wird, was auch daran liegt, dass ich mir meine wenigen Werwolfbücher klug aufspare (soviele gibt es nämlich gar nicht -oder ich habe sie bereits gelesen).

 8. Welche Figur in eurer momentanten Lektüre wärt ihr gerne?

Ich denke ich würde am liebsten eine Weile als die Hauptfigur Evie verbringen. Ihre naive, begeisterungsfähige Lebenslust wäre mal wieder was für mich, trotz ihrer Gier nach partymäßiger Gesellschaft.

Update 23 Uhr:


9. Auch heute dürft ihr ein wenig in den Blogs der anderen stöbern. Welches kürzlich gelesene Buch einer anderen Teilnehmerin, das ihr auf die Schnelle entdeckt, würdet ihr gerade gerne lesen? Und bei wem habt ihr dieses Buch gefunden?

Ich habe gerade Helden des Olymp bei Themis entdeckt. Ich würde wirklich gern einmal etwas von diesem Autor lesen, nicht konkret dieses Buch, aber mal das erste der ersten Reihe über Percy Jackson.

10. Gibt es Situationen, in denen ihr nie mit einem Buch anzutreffen seid, weil es zum Beispiel nicht zu eurer Stimmung passt?

Also was Situationen alleine angeht, so nehme ich beim Spazierengehen mit Hunden meist kein Buch mit, selbst wenn sich in der wärmeren Jahreszeit irgendwo eine nette Bank finden ließe. Da würde mir die nötige Ruhe fehlen. Stimmungsmäßig kommt es öfter vor, dass man mich ohne Buch antrifft, etwa wenn ich ohnehin etwas nachdenklich bin und diesen Zustand nicht dem jeweils aktuellen, ebenfalls recht tiefsinnigen Buch steigern möchte. Wenn ich recht wütend oder unruhig bin lasse ich ebenfalls von Büchern ab, ganz gleich ob zuhause oder unterwegs.

11. Wie müde seid ihr schon, respektive, wer bleibt noch ein wenig wach?

Um ehrlich zu sein bin ich trotz meines erholsamen Nickerchens schonwieder ziemlich müde und werde mich bis Mitternacht wohl noch ein wenig durchquälen müssen - möchte aber heute trotzdem solange lesen. Ich habe mittlerweile aber schon 80 Seiten gelesen, mein Ziel somit also schon erreicht, aber die Handlung baut gerade recht gut Spannung auf.

Update 00:00 Uhr:


Thaa, jetzt habe ich es tatsächlich bis Mitternacht geschafft. Insgesamt habe ich 110 Seiten gelesen und kann somit jetzt zufrieden in den Schlaf entweichen. Kerzen löschen und Gute Nacht!

Gemeinsam lesen #11 [Aktion]

Einen schönen winterlichen Morgen wünsche ich allen Lesern, die sich heute wieder bei Weltenwanderer versammeln um ihre aktuelle Lektüre mit anderen zu teilen. Ein wenig Schnee wäre demnächst mal recht nett, aber ich befürchte den gibt es dieses Jahr mal wieder nur in den Büchern.

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

 Ich lese jetzt auch endlich "The Diviners" und bin auf Seite 222.
 
2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
 
"Evie lag mit zwei dicken Gurkenscheiben auf den geschwollenen Augen in der Badewanne uind sang trotz ihres hämmernden Kopfwehs: We'll have Manhattan, the Bronx and Staten Island, too...."

3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)

Ich bin wirklich überrascht, dass mir dieses Buch bisher so gut gefällt. Ich habe zwar schon viele relativ positive Rezensionen dazu gelesen, allerdings heißt das gerade bei Jugendbüchern noch lange nicht, dass mir diese ebenso zusagen. Aber ich kann nur zustimmen, dass diese Autorin mitunter einen recht schönen sprachlichen Stil hat, der für Atmosphäre in der Geschichte sorgt.
 
4. Aus welcher Perspektive ist dein aktuelles Buch geschrieben? Bevorzugst du sie beim Lesen oder ist es dir egal? (Auktorial, Personal oder Ich-Perspektive)
 
Für diese Geschichte hat die Autorin einen auktorialen Erzähler gewählt, was auch nur passend ist. Es geschehen sehr viele Dinge im Hintergrund, an welchen die Hauptfiguren (noch) nicht beteiligt sind, welche für den Leser jedoch relevant sind. Ich kann nicht behaupten, dass es mir egal ist in welcher Perspektive ein Buch geschrieben ist, allerdings ist das meist genreabhängig -wenn ich jetzt genauer darüber nachdenke. Gerade in Fantasy Büchern, wo viel "äußeres" Geschehen vorhanden ist hat es ein auktorialer Erzähler definitiv leichter dem Leser einen Überblick zu verschaffen, ein melancholischer Belletristikroman jedoch kann mit einem Ich-Erzähler, der seine eigene Gefühlswelt beschreibt sicher besser wirken. Aber ein Autor, der das Schreiben beherrscht und kann wohl -ganz gleiche welche Erzähltechnicken er anwedet- immer ein gutes Buch verfassen.

Montag, 1. Dezember 2014

Leseliste November [Statistik]

So schnell und kalt dieser Monat auch Einzug gehalten hat, so schnell und kalt geht er auch bereits wieder vorüber. Abgesehen von der Kälte und meinen Bücher brachte er jedoch kaum Besonderheiten und somit kann er auch ein guter Monat geheißen werden.


  • Thomas Harris: Das Schweigen der Lämmer
  • Stephen King: Schwarz
  • Terézia Mora: Das Ungeheuer
  • Markus Heitz: Vampire, Vampire. Alles über die Blutsauger
  • David Mitchell: Der Wolkenatlas
  • Markus Heitz: Judassohn
  • Victoria Holt: Der Schlossherr
  • Kai Meyer: Arkadien erwacht

  • Gelesene Bücher: 8
  • Gelesene Seiten: 3337
  • Gelesene Seiten/Tag: 111

Da war ich dieses Monat ja beinahe so fleißig unterwegs wie letztes. Solange ich jedoch auf einen Durchschnitt von 100 Seiten pro Tag komme bin ich mit meiner Statistik wirklich sehr zufrieden. Was die Bücher betrifft war ich von Das Schweigen der Lämmer sehr beeindruckt und es würde mich nicht wundern wenn es mich im Dezember zu einem weiteren Buch von Thomas Harris zieht. Auch Schwarz von Stephen King hat mir einen interessanten Einstieg in seine Dunkler Turm- Reihe beschert und steht auf meiner Leseinteressensliste ebenfalls sehr weit oben.

Markus Heitz war dieses Monat gleich doppelt vertreten wobei sich sein kleines Sachbuch wunderbar mit Judassohn kombinieren ließ und dadurch ausreichend Vampire durch meine Buchreihen huschen durften. Das Ungeheuer hingegen war ein sehr tiefsinniger und ernster Roman, den nich jedoch wegen seines gut beschriebenen Inhalts ebenfalls sehr gerne gelesen habe.

Der Wolkenatlas war ein ebenfalls sehr sehr lesenswertes Buch und hat mich sowohl inhaltlich als auch sprachlich sehr beeindrucken können. Einzig Der Schlossherr und Arkadien erwacht waren kleine Dämpfer dieses Monat, wobei beide Bücher dennoch halbwegs flüssig zu lesen waren.

Sehr zufrieden ließ mich jedenfalls die Tatsache zurück, dass ich dieses Monat bereits meine GoodReads Jahreschallenge von 60 Bücher beenden konnte. Diesbezüglich muss ich mir wirklich selbst auf die Schulter klopfen und mich für mein konsequentes Lesen dieses Jahr loben!

Auch wenn ich mich im Dezember nun wirklich zurück lehnen könnte möchte ich wieder einige Bücher schaffen. Los geht's!