Montag, 15. August 2016

Tigerherz [Hörbuch-Rezension]

Um auf meinem Hörbuchspeiseplan wieder einmal für Abwechslung zu sorgen, habe ich mich dieses Monat nun mal an einem Kinderbuch versucht. Mich hat dabei vor allem interessiert wie diese denn grunsätzlich für jüngere Leser aufbereitet werden. Praktischerweise hatte dieser Titel einen geringen Umfang, da ich an den 17h Titel doch immer sehr lange hängen bleibe.


Inhalt:


Der Tiger König Eisfell gilt als ebenso mächtiger wie gütiger Herrscher über den Dschungel. Seine Untertanen respektieren und schätzen ihn. In der Nacht als sein Sohn Raja geboren wird startet sein Halbbruder Eisenkralle jedoch einen überraschenden Angriff auf den königlichen Palast und dank einer Finte gelingt es ihm Eisfell zu töten. Der Königin schafft es mit dem kleinen Raja zu fliehen, der fortan unter ständiger Gefahr versteckt aufwächst. Trotz allem versucht er sich darauf vorzubereiten eines Tages das Erbe seines Vaters anzutreten.

Mistys Meinung:


Früher habe ich eigentlich immer sehr gerne Tier-Geschichten bzw. Tierfantasy gelesen, allerdings ist es mittlerweile gar nicht mehr so einfach Bücher zu finden, die man als Erwachsener ertragen kann (bei Warrior Cats bin ich in dieser Hinsicht defintiv gescheitert). Nun habe ich es mit etwas größeren Katzen versucht.

Die Aufbereitung dieses Hörbuchs verdient sich vorneweg auf jeden Fall ein großes Lob. Sowohl die einleitende stimmungsvolle Musik mit passenden Geräuschen, als auch die Interpretation des Lesers Philipp Schepman halte ich für überaus gelungen. Es wird auf jeden Fall die richtige Atmosphäre erzeugt und die Stimmen der einzelnen Kreaturen, die in dieser Geschichte alle der Sprache mächtig sind, kommen wirklich gut zur Geltung. Gerade für jüngere Hörer sollte sich dadurch eine fesselnde Geschichte ergeben.

Inhaltlich bin ich da schon ein wenig zaghafter was die positiven Worte angeht. Die Geschichte ist in fast jeder Hinsicht eine 1:1 Abwandlung von König der Löwen (der böse Onkel in diesem Buch könnte sich seine Narbe über dem Auge mit seiner Eisenkralle sogar direkt selbst bereiten). Der kleine, übermütige Prinz muss dabei natürlich ebenso seine Grenzen entdecken und lernen alleine seinen Weg zu finden. Im Gegensatz zu Simba wird Raja jedoch viel öfter ermahnt und der wiederholte lehrhafte Fingerzeig nervte mich in Summe doch ein wenig (und ich denke das hätte er auch getan, wäre ich 15 Jahre jünger). Wer seinen Kindern didaktisch wenig subtil die wichtigen Wertvorstellungen wie "schütze und respektiere die Schwachen", "niemand ist von Geburt an besser" etc. vermitteln möchte, ist mit diesem Titel auf jeden Fall gut bedient.

Diese Formulierungen waren nun etwas böse, deswegen möchte ich nun trotzdem noch heraus streichen, dass ich abgesehen dieser lästigen Wiederholungen trotzdem meine Freude an der Geschichte hatte. So bleibt die Geschichte im Großen und Ganzen doch abwechslungsreich was die Auftritte der verschiedenen Tierarten anbelangt. Gefahren für den jungen Tiger gibt es zudem ebenso ausreichend, für Abenteuer wurde also ausreichend gesorgt.


Fazit:


Gerade als Hörbuch eine stimmungsvoll aufbereitete, abenteuerliche Geschichte. In ihrer Vermittlung gängiger Wertvorstellungen jedoch für meinen Geschmack ein wenig zu aufdringlich.

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Titel: Tigerherz - Der Prinz des Dschungels
Autor: Robin Dix
Sprecher: Philipp Schepmann
Verlag: Lübbe Audio
Hörbuchdauer: 4h 52min 
Reiheninfo: Band 1/?

Sonntag, 14. August 2016

Wolfsherz [Rezension]

Die Lesephase wurde wieder eingeleitet, nun müssen noch einige Uralt-Rezensionen abgearbeitet werden. Daher mache ich nicht viel Gerede um nichts und lege emsig los!


Inhalt:


Das Journalisten-Ehepaar Rebecca und Stefan befindet sich auf einer gefährlichen Mission durch das ehemalige Jugoslawien, um dort einen ehemaligen Söldnerhauptmann zu interviewen. Dieser Auftrag ist gewissermaßen überlebenswichtig für ihren Job. Allerdings rechnen die beiden nicht damit, dass sie dabei auf ein viel älteres und vor allem viel gefährlicheres Geheimnis stoßen als sie angenommen hätten.


Mistys Meinung:


Einer meiner letzten deutschsprachigen Werwolfromane (ich kenne wirklich beinahe alle), aber dafür mein erster Hohlbein. Eine vielversprechende Kombination? Nun ja...

Werwölfe habe ich in all meinen Lesejahren wirklich in vielen verschiedenen Facetten und Abwandlungen kennen gelernt und es gab wenige Umsetzungen, die mir dabei nicht zugesagt hätten. Der Autor Hohlbein wiederum ist mir zwar natürlich sehr oft untergekommen, allerdings habt es sich nie zuvor ergeben, dass ich selbst ein Buch von ihm gelesen hätte (wenngleich ich durch Berichte anderer Leser eine ungefähre Vorstellung seines Streibstils entwickelt habe). Von dieser Geschichte wurde behauptet, dass der Werwolffluch eine gänzlich neue, interessante Umsetzung erfahren würde. Nun...das kann ich nicht wirklich behaupten...mittlerweile ist es einige Wochen her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber mir fällt nicht eine ungewöhnliche Eigenschaft mehr ein (ganz im Gegenteil zu Wolfen oder Roter Mond, obwohl diese Bücher nun schon Jahre zurück liegen).

Den Einstieg fand ich zunächst noch recht gelugen, ebenso wie die Vorstellung der der Hauptfiguren, wenngleich diese doch etwas schablonenhaft wirkten. An vielen Stellen konnte ich den Figuren ihre Gefühle schlichtweg nicht wirklich abkaufen. Für den Schreibstil finde ich genau eine passende Formulierung: "Thomas Brezina für Erwachsene". Dies ist jedoch durchaus positiv gemeint, ich genieße solch schlichte Abenteuerliteratur manchmal wirklich gerne und auch die 90er Jahre Umgebung inklusive der Kleidung und viel genutzten Telefonzellen fand ich sehr stimmungsvoll.

Was den sonstigen Plot angeht, ergaben sich für mich viele Lesemomente, die mich ausgesprochen amüsierten. Bei einem solch ernsten Gruselroman waren diese Situationen jedoch ziemlich sicher unfreiwillig komisch. Dazu kommen viele zwar nicht vorhersehbare Twists, die jedoch ein wenig...nun ja...wild herbei geschrieben wirkten und die mein Leseflow zwar erstaunt, aber nicht immer wohlwollend hinnahm. Aber wie erwähnt habe ich mich trotzdem recht gut amüsiert, wenngleich dies wohl die Intention des Autors gewesen sein mag. Aus tausend Wunden blutende Protagonisten, die eine grundsätzlich tödliche Wunde nach der anderen einstecken und in jeder Kampfszene scheinbar ein Leben lang aushalten um dann -zum guten Ton gehörend- ohnmächtig darnieder fallen habe ich schon lange nicht mehr so intensiv erlebt.

Konkret lästig fand ich jedoch -bei aller Liebe für Abenteuergeschichten und Werwölfe- die zahlreichen DEUS EX MACHINA Situationen. Eine Passage pro Buch halte ich gut durch, häufen sie sich jedoch wird mir das ernsthaft lästig. Abschließend fällt es mir jedenfalls wirklich schwer auszuwerten, ob mir dieses Buch denn nun gefallen hat oder nicht. Ich bin also wirklich froh, dass ich keine Punktebewertungen hergebe, ich wüsste wirklich nicht wohin diese Geschichte ausschlägt.

Fazit:


Eine mitunter sehr merkwürdig anmutende Werwolfgeschichte, die von einer überzogenen Situation in die nächste jagt und es mir aufgrund uneinschätzbarer Plot-Twists schwer machte wirklichen Gefallen daran zu finden. Sicherlich keine Abenteuerliteratur-Perle, wenngleich es trotzdem auf manchen Ebenen einen Charme entwickelte, dem man ihm auf jeden Fall zusrpechen kann.

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Titel: Wolfsherz
Autor: Wolfgang Hohlbein
Verlag: Bastei Lübbe
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 636 Seiten

Sonntag, 7. August 2016

Nachruf auf den Mond [Hörbuch-Rezension]

Da ist die letzte Rezension wohl auf einmal fast zwei Monate her. Nun denn, dann raffe ich mich wieder zu meinem Handwerk auf und werde mich an die ganzen ausständigen Berichte machen - oder zumindest an einen Teil davon. Heute möchte ich mal wieder mit einem Hörbuch starten.



Inhalt:


Matthew Homes fühlt sich für den Tod seines älteren Bruders Simon verantwortlich und dieses Gefühl geht in seinem Fall soweit, dass er ihn weiterhin überall zu hören glaubt. Sein Leben als junger Erwachsener pendelt sich irgendwo zwischen psychiatrischer Anstalt und einer ärmlichen Wohnung ein. Mithilfe einer Schreibmaschine versucht er der beschwerlichen Vergangenheit und seiner traurigen Gegenwart Herr zu werden.

Mistys Meinung:


Hanno Koffler gehört zu meinen absoluten Lieblingslesern was Hörbücher angeht. Dank ihm gehört Tschick zu meinen absoluten Hörbuchlieblingen. Auch in Nachruf auf den Mond versteht er es wirklich ganz wunderbar die Charaktere zum Leben zu erwecken und jedem durch seine Stimmenimationen eine ganz eigene Persönlichkeit zu verleihen. An Passagen, der er den toten Bruder Simon nachahmt bekommt sein Talent fast schon gruselige Ausmaße. Für die Hauptfigur hätte ich mir jedenfalls auch in dieser Geschichte keine bessere Stimme vorstellen können.

Die Handlung bzw. die Erzählung an sich hatte für mich trotzdem ihre Längen und es gab viele Tage, da ich gar keine Lust hatte weiter zu hören. Es fällt mir wirklich sehr schwer irgendwie Kritik an dem Buch zu üben, finde ich die Thematik doch überaus erzählenswert und habe grundsätzlich gar nichts gegen traurige Geschichten. Trotzdem wollte es mich an vielen Teilen wohl nicht so richtig mitreißen bzw. fand ich es von der Stimmung her so düster und bedrückend, dass ich mich ihr nicht weiter widmen wollte.

Möglicherweise wird die Geschichte im Hörbuch in dieser Hinsicht viel intensiver, als wenn man die Handlung lediglich still selbst lesen würde. Zudem denke ich, dass ich wohl persönlich empflindlich auf die Situation der Figuren reagiert habe. Es gibt nämlich durchaus auch einige amüsante und wirklich zahlreiche hoffnungsvolle Passagen in dieser Geschichte. Trotzdem bleibt der Autor dabei sehr realistisch und verzichtet auch auf ein unathentisches Happy End.

Auch wenn ich selbst also oft mit der bedrückenden Stimmung nicht gut umgehen konnte, denke ich dass dieses Buch grundsätzlich sowohl packend als auch einfühlsam ist.

Fazit:


Eine grundsätzlich sehr tolle Geschichte, die sich dem schwierigen Leben seiner Hauptfigur und dessen Vergangenheit stellt. Dank Hanno Koffler wird sie ebenso wie ihre Mitmenschen wundervoll zum Leben erweckt. Möglicherweise war mir gerade dieser Umstand auch ein wenig zu intensiv, denn ich konnte nicht immer mit den vielen bedrückenden Situationen umgehen.

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Titel: Nachruf auf den Mond
Autor: Nathan Filer
Gelesen von: Hanno Koffler
Sprache: Deutsch
Hörbuch: 7h

Freitag, 5. August 2016

Das gute alte Sommerloch [News]

Mittlerweile blogge ich doch immerhin schon seit mehr als 4 Jahren und scheinbar scheint sich stets zur Sommerzeit eine längere Flaute einzustellen. So habe ich im Juli genau 2 Bücher angelesen und lediglich ein Hörbuch beendet. Insofern ist eine ausführliche Statistik für den letzten Lesemonat in meinen Augen hinfällig.

Abgesehen von Pokémon Go war ich auch so viel draußen unterwegs, während meine Bücher ein klein wenig eingestaubt sind. Wo die Sommermonate dank Urlaubswochen für andere die Hauptlesesaison zu sein scheinen, vergesse ich also fast komplett auf die Buchstabenwelt.



Da ich dieses Jahr jedoch vollständig auf Challenges verzichte, fühle ich mich durch diesen Umstand nicht weiter unter Druck gesetzt. Immerhin habe ich letzte Woche wieder ein wenig für Nachschub gesorgt, sodass mein SuB auch wirklich ganz bedrohlich wirkt.

Allen Leseeifrigen wünsche ich bis zu meiner Rückkehr jedenfalls viel Freude in ihren Buchwelten, auch ich werde sicherlich bald wieder dabei sein.